Wie viel Mahlzeiten gibt es in Mexiko?

Meine ersten Erfahrungen mit der mexikanischen Esskultur

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Welche Mahlzeiten gibt es in Mexiko?

Mexikanische Esskultur: Mahlzeiten in Mexiko

Ein Aspekt, der den Unterschied zwischen Kulturen auszeichnet, sind die Essgewohnheiten: Wann gibt es was zu Essen? Gibt es in Spanien nicht vor 21 Uhr zu Essen, machen in Deutschland die Restaurants schon fast wieder zu; in Frankreich gibt es viele kleine Gänge und das Essen dauert sehr lange, und so weiter. Aber wie verhält es sich in Mexiko? Wann gibt es was zu Essen? In diesem Blog möchte ich Dir von meinen ersten Begegnungen mit der mexikanischen Esskultur und seinen Essenszeiten erzählen.

Als ich zum ersten Mal nach Mexiko reiste, war ich Schülerin und verstand eher schlecht als recht Spanisch. Ich verließ mich also vollkommen auf meine Austauschpartnerin Montserrat, damit sie mich versorgt. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir uns morgens für die Schule fertigmachten und wir zum Frühstück Müsli aßen. So weit so normal… Montserrat allerdings war besorgt, dass mir das nicht reichen würde und sagte zu mir „Tut mir leid, wir essen zum Frühstück nicht viel.“. Als ich dann sah, dass wir nicht einmal ein Stück Obst mit in die Schule nahmen, machte ich mir doch etwas Gedanken, wann es wohl wieder etwas zu Essen geben würde, denn auf dem Stundenplan war keine Pause eingetragen. 

„Almuerzo, Desayuno und Cena“ Erklärt

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Die Sorge war jedoch völlig unberechtigt. Nach den ersten beiden Schulstunden sagte Montserrat zu mir „Komm, wir gehen zum Almuerzo.“. Etwas verwirrt, weil wir doch jetzt schon den nächsten Unterricht gehabt hätten, ging ich mit ihr mit.

Auf dem Weg erklärte mir Montserrat, dass uns der Lehrer Zeit für das „Almuerzo“ geben würde. Aber was ist „Almuerzo“? Aus der Schule kannte ich nur Frühstück, Mittagessen und Abendbrot – Desayuno, Comida und Cena.

In der Mensa begegnete mir dann ein sehr deftiges Essen. Es gab Bohnen, Fleisch in einer scharfen Soße und Tortillas, begleitet von einem sehr süßen Kaffee, der kaum nach Kaffee schmeckte. Mir kam das eher nach Mittagessen vor, aber es war doch erst 10 Uhr morgens? Ich machte mir nicht weiter Gedanken, ließ mir das Essen, das nicht viel mehr als 1,50€ gekostet hatte, schmecken und nahm mir vor, den Tag einfach auf mich zukommen zu lassen. 

Nach Schulschluss fuhren wir nach Hause und ruhten uns erst einmal von unserem Schultag aus.

Um 16 Uhr bat mich Montserrat mit der „Comida“ zu helfen. Ha! Das Wort kannte ich. Comida bedeutet Mittagessen. Also war das deftige Essen am Vormittag kein Mittagessen.

Zum Mittagessen half ich Montserrat beim Zubereiten der Enchiladas – ein leckeres Rezept hierzu findest Du bald auch auf unserem Blog.

Um 17 Uhr kam Montserrats Mutter von der Arbeit wieder und ich wurde zu Tisch gebeten. Es gesellte sich auch die restliche Familie, der Vater, der Bruder und die Schwester hinzu und Montserrat brachte nach und nach die Teller mit den Enchiladas.

Aus Höflichkeit wartete ich bis alle anderen einen Teller vor sich hatten, wurde aber schnell zurechtgewiesen „Das Essen wird kalt!“ und als ich sah wie die anderen auch nicht aufeinander warteten fing ich auch zu Essen an. 

Beim Abendessen trifft sich die ganze Familie

Den Abend verbrachten wir mit Tanten, Onkels, Cousins und Cousinen. Ich merkte schnell, dass bei meiner Gastfamilie viele Leute ein- und ausgehen. Um 21 Uhr fing Montserrat an zu fragen, wer Brot für das Abendbrot möchte und verschwand, um zum Bäcker zu gehen.

Als sie wiederkam brachte sie eine Tüte voller mit Zucker und Schokolade bedeckter Gebäckstücke mit. Währenddessen hatte ihre Mutter diesen süßen Kaffee vorbereitet, den es auch schon am Vormittag gab. Gut gesättigt fiel ich ein paar Stunden später ins Bett.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es in Mexiko vier Mahlzeiten gibt. Natürlich ist es von Familie zu Familie unterschiedlich, ob sich wirklich an die vier Mahlzeiten gehalten wird und wann man diese zu sich nimmt.

Grob gesagt gilt folgendes:

Frühstück: Meistens wird etwas Leichtes wie Müsli, Obst mit Joghurt oder einfach ein Milchshake zu sich genommen. Meistens dient es dazu, den ersten Hunger nach dem Aufstehen zu stillen.Am Sonntag jedoch, wenn die Menschen spät aufwachen, essen die Mexikaner gerne Chilaquiles zum Frühstück.

Almuerzo: Das Almuerzo ist wie ein deftiger Brunch, der vormittags gegessen wird. Oft gibt es Ei in verschiedenen Versionen, dazu Bohnen und Tortillas. Was nie fehlen darf ist ein Produkt aus Mais, das muss nicht unbedingt Tortilla sein. Begleitet wird das Almuerzo oft von Kaffee, Tee, Kakao oder Atole, ein warmes, süßes Getränk aus Mais.

Mittagessen: Mittagessen gibt es irgendwann zwischen 14 und 19 Uhr. Das kommt ganz auf die Familie und Tagesabläufe an. Hier gibt es leckere Speisen wie Enchiladas, Tortilla Suppen, Nudeln, etcetera.

Abendessen: Das Abendessen wird meistens um 21 Uhr herum zu sich genommen. Oft gibt es süße Gebäckstücke mit Kaffee, oder auch Deftiges wie Tacos al Pastor oder Tamales. Tacos sind übrigens typisch mexikanisches essen und ein beliebtes Essen nach einer Party oder nach dem Besuch im Club. Der Tacostand, der auch um 4 Uhr morgens geöffnet hat, darf in keiner Stadt fehlen.

Auf unserem Blog findest Du viele Rezepte, die in Mexiko typischerweise eher als Almuerzo, Mittag- oder Abendessen zubereitet werden.

Lass Dich von den Essenszeiten aber nicht verwirren und koch worauf Du Lust hast wann Du Lust hast.¡La vida es para disfrutar!, Das Leben ist zum Genießen da! Ich wünsche Dir viel Freude beim Kochen und einen guten Appetit!

¡Mucho gusto! Ich bin Johanna, 22 Jahre alt und Studentin. 2017 war ich zum ersten Mal als Austauschschülerin in Mexiko und war sofort fasziniert von diesem Land, seiner Kultur, seiner Sprache und vor allem: seinem Essen! Nach Abschluss meines Abiturs verbrachte ich ein Jahr in Mexiko als Deutschlehrerin und studiere nun das vierte Semester in Puebla, habe aber schon an verschiedenen Orten in Mexiko gelebt und einige Ecken erkundet. Dabei ließ ich keine Gelegenheit aus, mexikanische Rezepte zu lernen. Ich freue mich, diese mit Dir teilen zu dürfen!