Was haben Tequila und Allgäuer Bergkäse gemeinsam?
Hast du schon einmal Tequila getrunken? Und wusstest du, das alles, was sich Tequila nennt, auch wirklich aus Mexiko kommen muss?
Es ist ein bisschen wie mit dem Champagner, dem Nürnberger Lebkuchen und dem Allgäuer Bergkäse – was nicht in Mexiko, Champagne, Nürnberg bzw. dem Allgäu hergestellt wird, darf sich nicht Tequila, Champagner, Nürnberger Lebkuchen und Allgäuer Bergkäse nennen. Genauer noch, der Tequila darf nur aus bestimmten Regionen des Landes kommen.
Wo wird Tequila hergestellt?
Die Denominación de Origen Tequila (DOT) legt fest, wo Tequila hergestellt werden darf.
Neben dem gesamten Bundesstaat Jalisco (125 Landkreise) sind das auch 30 Landkreise im Bundesstaat Michoacán, elf in Tamaulipas, acht in Nayarit und sieben in Guanajuato. Über drei Viertel der Produktion stammt jedoch aus Jalisco und ein großer Teil davon aus dem gleichnamigen Landkreis. Die Agavenart Weber Variedad Azul darf nur dort angebaut und Tequila nur dort hergestellt werden.
Seit 1974 ist der Name Tequila national und international geschützt. 55 Länder erkennen die Ursprungsbezeichnung an, darunter auch die Länder der EU.
Zuvor nannte das Getränk sich, wenn es aus dem Dörfchen Tequila kam, “Vino Mezcal de Tequila”. Wurde es anderswo hergestellt, so wurde das dementsprechend im Namen angepasst.
Unterschied zwischen Tequila und Mezcal
Mezcal ist ein Überbegriff für Spirituosen die aus dem Fruchtfleisch verschiedener Agavenarten hergestellt werden – und davon gibt es etwa 400 Sorten. Tequila ist eine dieser Spirituosen.
Er wird jedoch ausschließlich aus der blauen Agave hergestellt und auch nur in den Regionen die von der DOT festgelegt wurden. Das macht Tequila zu einer Unterart des Mezcals.
Wer hat Tequila erfunden?
Schon lange vor der Ankunft der Spanier im heutigen Mexiko wurde im Gebiet des heutigen Bundesstaats Jalisco Blaue Agave angebaut.
Verschiedene Agavearten wuchsen dort schon lange wild. Genutzt wurde sie für vielerlei Dinge. Aus den Blättern wurde Nähgarn hergestellt, die Spitze wurde als Nähnadel genutzt. Mit den Fasern konnten die Menschen Häuser decken oder Teppiche knüpfen, Seile und Papier herstellen.
Das Herz der Pflanze war süß und die Menschen kauten es wegen seines Geschmacks. Außerdem nutzten sie es für die Herstellung von Pulque, einem fermentierten Agavensaft, der seit vielen Jahrhunderten getrunken wurde und sich – besonders in ländlichen Gegenden – auch heute noch einer gewissen Beliebtheit erfreut.
Im 16. Jahrhundert, als die Spanier durch Mexiko zogen und der Untergang des aztekischen Reiches und anderer Hochkulturen seinen lauf nahm, kamen sie auf die Idee, das Herz der Agave zu destillieren. Wer genau die erste Person war, die so Tequila herstellte, ist nicht überliefert. Aus spanischen Methoden und einheimischen Zutaten entstand so der erste Mezcal und – hergestellt aus den Herzen der blauen Agave – auch der erste Tequila.
Tequila heute
Heute gibt es zwei Arten des Tequila: den sogenannten Tequila Mixto und den Tequila 100% Agave azul. Für den Mixto muss lediglich 51% des Zuckers zur Alkoholproduktion aus der Agave azul stammen, der Rest kann Beispielsweise aus Zuckerrohr gewonnen sein. Beim 100% Agave azul Tequila lässt sich das Verhältnis aus dem Namen ableiten. Hier kommt nichts als Blaue Agave rein.
Bei beiden Arten wird je nach Reifungsgrad zwischen silver (blanco, plata), gold (joven oder oro), aged (reposado), extra-aged (añejo) und ultra-aged (extra-añejo) unterschieden.
Egal wo in Deutschland, Österreich oder der Schweiz du einen Tequila bestellst, er wurde in Mexiko hergestellt. Und das gilt sowohl für den Studentenklassiker Tequila blanco als ein-Euro-Shot mit Zitronenscheibe, Salz und Kopfschmerzgarantie, als auch für das edle Tröpfchen das ganz erdige, dunkele und süße Aromen verbreitet, von der Fassreifung nach Eichenfass duftet pur aus dem Caballito genippt wird.
Sie alle kommen aus Jalisco oder bestimmten Regionen des Umlands und sie alle werden aus Agave Azul gewonnen.
Tipp: Wenn du den Geschmack von Tequila trotzdem genießen willst, ihn aber nicht pur trinken möchtest. Probiere ihn in einem Cocktail! Wir haben ein paar für dich in unserer Cocktail-Kategorie.
