So ziemlich jeder hat schon mal einen Taco gegessen, zumindest eine Version davon.
Mein Name ist Roberto Gallegos, ich bin ein Mexikaner aus Tijuana, der der Liebe wegen in München gelandet ist. Meine Frau ist Annika Wachter, eine Deutsche, die ich 2009 kennen lernte. In diesen Jahren haben wir gemeinsam außergewöhnliche Dinge erreicht, zum Beispiel ein Baby zu bekommen und mit dem Fahrrad die Welt zu umrunden. Ich habe einen Food Blog über mexikanisches Essen gegründet und hier ist der Grund dafür.

Bei dieser letzten Errungenschaft wurde mir etwas klar: Mexikanisches Essen, einschließlich Tacos, oder zumindest eine Version davon, gibt es so ziemlich überall! Eines Abends in Bischkek, Kirgisistan, verspürte ich ein wenig Heimweh und hatte Lust auf Tacos und – wer hätte das gedacht – im Stadtzentrum gab es ein mexikanisches Restaurant.
Die Tacos ganz okay, sie waren mehr von Tex-Mex inspiriert als original mexikanisch, wie ich sie aus Tijuana gewohnt war, aber das war in Ordnung.

Dann begriff ich: Wenn ich in Kirgisistan mexikanisch inspiriertes Essen finden konnte, dann standen die Chancen gut, dass ich auch in vielen anderen Teilen der Welt Menschen finden würde, die, wie ich, mexikanisches Essen liebten.
Und hier meine ich auch nicht-Mexikaner*innen. Meine Theorie wurde tatsächlich mehrfach bestätigt und so kam es, dass ich im chinesischen Peking echte Tacos de Lengua entdeckte, in einer chinesischen Stadt in der Nähe von Kunming Tamales an einem Straßenstand bestellte, in Thailand Agua de Jamaica schlürfte, in Melbourne Chilaquiles schlemmte und in Alaska meine Quesadillas mit echtem Queso Oaxaca füllte.
Mittlerweile war ich mir ziemlich sicher, dass die meisten Menschen in der Welt mindestens schon einmal einen Taco gesehen oder sogar schon einen probiert hatten. Ich wünschte mir nur, sie könnten auch die Taco-Rezepte und weitere mexikanische Gerichte probieren, die ich von zu Hause kannte.
Mexikanisches Essen, Freund*innen und Deutschland
Nachdem die Reise zu Ende war, kehrte auch mein “normales” Leben zurück. Mit einem festen Zuhause, einem Job und den Verpflichtungen des Alltags konnte ich mich nun in meiner Freizeit darauf konzentrieren, die Zutaten für meine Lieblingsgerichte zu finden.

Bereits 2011, als wir in Bremen lebten, hatte ich vergeblich nach so mancher original mexikanischer Zutat gesucht. Mittlerweile ist es zum Glück einfacher geworden. Durch Instagram stieß ich auf andere Mexikaner*innen, die Waren aus ihrer Heimat importierten und sie in ganz Europa verkauften. Und mit einem Mal standen mir so viele Möglichkeiten offen.
Hungrig und motiviert begann ich, meine eigenen Tortillas, meine eigenen Salsas, meine eigene Pozole, Mole und Enchiladas zu machen, um nur einige zu nennen. Meistens kochte ich zusammen mit unseren Freund*innen in München. Und JEDES MAL waren hinterher die Teller leer und die Bäuche rund.
Die Meisten, darunter auch Annikas Oma, aßen auch noch einen zweiten Teller und nicht wenige noch einen dritten. Das mexikanische Essen hat mir immer wieder gezeigt, dass die UNESCO ihr den Titel eines immateriellen Kulturerbes der Menschheit aus gutem Grund verliehen hat.
Mexikanisches Essen stärkt die sozialen Beziehungen
Ich recherchierte ein wenig, um herauszufinden, warum mexikanisches Essen für so Viele so besonders ist. Die UNESCO beschreibt die mexikanische Küche als, ich zitiere: “kunstvoll und symbolträchtig” und darüber hinaus in der Lage, “die Identität einer Gemeinschaft auszudrücken, soziale Bindungen zu stärken und eine stärkere lokale, regionale und nationale Identität aufzubauen”.

Wow. Dieser Satz, das Stärken der soziale Bindungen, war für mich sehr wichtig. Ich erinnerte mich an meine Erfahrungen mit mexikanischem Essen im Kreise von Familie, Freund*innen, Kolleg*innen, Bekannten und tatsächlich gab es jedes Mal ein gewisses Gefühl der Verbundenheit durch die gemeinsame Essenserfahrung. Wir unterhielten uns etwa 20 Minuten lang mit dem Bistroteam in Bischkek über mexikanische Gerichte, die sie auf die Speisekarte setzen wollten.
Mit Freundinnen und Freunden trank ich eines Abends zum ersten Mal Tequila zu Chilaquiles, die in Mexiko eigentlich als deftiges Frühstück und daher eher ohne Tequila serviert werden. Sogar meine eigene Frau sagt manchmal im Scherz, dass sie sich nur in mich verliebt hat, weil ich sie zu meinem liebsten Esquites-Stand mitgenommen habe!
Es ging immer um mehr als nur ums Essen. Es ging um die sozialen Bindungen (besonders zwischen mir und meinen deutschsprachigen Freund*innen), die das mexikanische Essen stärkt, denn bei den meisten Gerichten steht das Teilen, Reden und Genießen in der Gruppe im Mittelpunkt.
Lass dich inspirieren, mexikanisches Essen zu kochen mit dem Blog
Das Thema der mexikanischen Esskultur, mit allem was dazu gehört, ließ mir keine Ruhe, also beschloss ich, etwas zu tun. Ich könnte über dieses Thema das mir so am Herzen liegt, schreiben, und die Gerichte, die ich liebe, eines nach dem anderen, in meiner deutschen Community vorstellen.

Ich könnte meine deutschsprachigen Freund*innen einladen, über die Gerichte zu schreiben, die sie lieben, oder die in Europa lebenden Mexikaner*innen, die diese wunderbaren Gerichte schon seit vielen Jahren auf europäische Tische bringen.
Seither bin ich so vielen talentierten Menschen begegnet, die es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht haben, die mexikanische Küche auf dem europäischen Markt zu bewerben, die meisten von ihnen jedoch in einem größeren Stil als ich. Ich biete ihnen eine Plattform, auf der sie ihre Rezepte, ihr Wissen, ihre Cocktailrezepte und Tipps mit einem deutschsprachigen Publikum teilen können, um gemeinsam neue, faszinierende Möglichkeiten zu entdecken, mexikanische Zutaten in unser tägliches Essen einzubauen.
Und nicht nur das: Vielleicht entsteht dadurch in nicht allzu ferner Zukunft ein ganz neuer Zweig der mexikanisch inspirierten Küche, den wir Demex nennen werden. Denn genau so ist die heutige mexikanische Küche entstanden – mit einer Basis aus indigenen Rezepten und Zutaten, gepaart mit spanischer, arabischer, chinesischer und sogar russischer Küche, die alle zu einer Einheit verschmelzen.
Mein Traum ist es, dass viele Menschen diese wunderbaren mexikanisch inspirierten Gerichte kennenlernen können. Deshalb habe ich beschlossen, diesen Blog zu veröffentlichen, in dem du Rezepte, Tipps, Artikel über mexikanische Esskultur, Interviews und vieles mehr findest. Ein Ort, an dem du lernen, Spaß haben und dich inspirieren lassen kannst, um zu sagen: Heute essen wir mexikanisch!
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Vielen Dank und BUEN PROVECHO!
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